Begleittext 2 Salonorchester Ensemble des Fleurs
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Ja, die Liebe hat bunte Flügel...
Eine instrumentale Reise durch die Welt der Oper und Operette

Ja_die_Liebe_PlakatSalonmusik war im 19.Jahrhundert bis in die 30er Jahre und auch noch darüber hinaus das Medium zur massenhaften Verbreitung von Musik aller Art, vergleichbar heute mit Rundfunk, Schallplatte und Fernsehen.

Die großen symphonischen Werke und  Opern waren nur live in den großen Städten zu erleben. In den Regionen war es nur möglich  diese Werke in kleineren Besetzungen, zusammengefaßt durch intelligente Arrangements zu hören. Diese Arrangements waren in verschiedensten Besetzungen spielbar, beginnend mit Klavier allein für den Hausgebrauch, über z.B:Violine und Klavier bis hin zu ca. 15- 20 Musikern starken Kapellen ( Die Original- besetzungen waren ca 80- 100 Musiker groß ).

So hat sich u.a. eine Besetzung wie die unsere mit 7-8 Musikern als Standard ( die sog. Pariser Besetzung) herausgebildet. Sie bietet einen guten Kompromiss zwischen geringer Orchesterstärke einerseits und Klangfülle andererseits.
 
Wenn man alte Notennachlässe durchstöbert, stellt man fest, daß der größte Teil solcher Noten Potpourris von Bühnenwerken und Bearbeitungen von klassischer Symphonik und Kammermusik umfaßt. Daraus läßt sich schließen, daß Die Opern und Konzertmelodien ähnlich der heutigen Schlager sehr beliebt und populär waren. Dies war auch durchaus im Interesse der damaligen auch ernsten Komponisten, ließ sich auf diese Weise jede neugeschriebene Oper relativ schnell bekannt machen und auch bewerben. Auch für die Musikverlage war dies ein gutes, wenn nicht sogar das eigentliche Geschäft. Die Verlage hielten sich für diese Zwecke eigene Arrangeure und trieben nicht unerheblichen Aufwand an Werbung um ihre eigenen Erzeugnisse auf den Markt zu werfen. Alte Notenwrerbung zeugt noch heute davon. Noten wurden damals auch in Warenhäusern angeboten. Erst in den späten 20er Jahren entstand die heute bekannte Trennung von Musik in E- und U- Musik.

Die kleinen Ensembles waren äußerst leistungsfähig, da sie alles und überall spielen konnten. Sei es in Kaffeegärten, in Kurorten, in Gasthäusern, auf Bällen, zum Tanz u.s.w.. Es gb eine unüberschaubare Flut von Noten, die beliebtesten Opern gab es gleich in mehreren verschiedenen Arrangements und Zusammenstellungen zu kaufen.

Später wurde diese Aufgabe der Verbreitung von Musik in immer stärkeren Maße von Rundfunk, Film, und Schallplatte übernommen, und die kleinen Salonorchester wurden rarer.Dieser Prozess begann schon in den 20er Jahren mit der Einführung des Tonfilmes und der damit einhergehenden Auflösung der Kinoorchester, und setzte sich später fort mit der Verbesserung der Klangqualität und Kapazität ( Hi-fi, LP und Stereo) der Schallplatten.

Heutzutage kann man diese Bearbeitungen nur noch vereinzelt bei Kurkonzerten und bei Konzerten von kleinen Salonensembles wie z.B. dem Unseren live erleben.

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